Einsatzbericht
Oberwerrn – Ein Raub der Flammen wurde eine Scheune im Oberwerrner Ortszentrum am Dienstagvormittag. Bei dem Brand wurden elf Personen leicht verletzt. Sechs davon wurden mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung in Krankenhäuser eingeliefert.
Um 11:32 Uhr alarmierte die Integrierte Leitstelle Schweinfurt zunächst die Feuerwehren Oberwerrn, Niederwerrn und Schweinfurt zu einem Scheunenbrand „Am Gottesacker“ in Oberwerrn. Beim Eintreffen der ersten Feuerwehren stand die Scheune sowie eine angrenzende Werkstatt bereits im Vollbrand. Der Einsatzleiter lies gegen 11:38 Uhr das Alarmstichwort auf „B4 – Brand Stall / Personen in Gefahr“ erhöhen und veranlasste die entsprechende Nachalarmierung weiterer Kräfte. In der Folge wurden die Feuerwehren Kützberg, Kronungen, Euerbach, Obbach, Poppenhausen, Werneck, Oerlenbach und Geldersheim sowie das Technische Hilfswerk (THW) aus Schweinfurt und Gerolzhofen, die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung sowie die Notfallseelsorge zum Einsatz nach Oberwerrn gerufen.
Der Scheunenbrand konnte durch einen massiven Löschangriff durch mehrere Atemschutztrupps, drei davon stellte die Feuerwehr Geldersheim, sowie der Drehleitern aus Schweinfurt und Werneck relativ schnell unter Kontrolle gebracht werden. Das angrezende Wohnhaus sowie 65 Rinder konnten durch die Feuerwehren und einige engagierte Bürger gerettet werden. Ein Kalb verendete. Da in der Scheune eine größere Menge Stroh gelagert wurde, musste der Dachstuhl sowie teilweise abgebranntes Gebälk durch das THW entfernt werden. Im Anschluss wurde das Stroh ins freie gebracht und abgelöscht. Die Bahnstrecke Schweinfurt – Bad Kissingen war zeitweise gesperrt.
Durch die Feuerwehr Geldersheim wurde am Gerätewagen Atemschutz/Strahlenschutz (GW-A/S) ein Sammelplatz gebildet und Atemschutzgeräte an die anwesenden Geräteträger ausgegeben. Insgesamt wurden über 24 Trupps am GW-A/S disponiert sowie alle vorhandenen Atemschutzgeräte ausgegeben. Gegen 13:14 Uhr wurde die Atemschutzwerkstatt des Landkreises Schweinfurt zur Reinigung und Prüfung der Geräte alarmiert. Um 14 Uhr erfolgte die Nachalarmierung der Feuerwehren Dittelbrunn und Hambach, da weitere Atemschutzgeräteträger an der Einsatzstelle benötigt wurden.
Im Einsatz waren über 130 Einsatzkräfte der Feuerwehr, zehn Rettungswagenbesatzungen, mehrere Notärzte, zwei Notfallseelsorger, der Gemeindebauhof, ein Tierarzt, ein Notfallmanager der Deutschen Bahn sowie die THW Ortsverbände aus Schweinfurt und Gerolzhofen.
Der Einsatz für die Feuerwehren Oberwerrn sowie die Atemschutzwerkstatt in Niederwerrn zog sich noch bis in die frühen Morgenstunden hin. Die letzten Kräfte der Feuerwehr Geldersheim konnten sich um 20:30 Uhr auf Rückfahrt zum Feuerwehrhaus begeben.
Wie die Polizei am Freitag mitteilte spricht mittlerweile vieles für eine technische Ursache als Auslöser des Brandes. Die Ermittlungen bezüglich der genauen Ursache dauern jedoch noch an. Ein Sachverständiger wurde hinzugezogen. Der Sachschaden wird auf mindestens 500.000 Euro beziffert.